Sonntag, 18. Mai 2014

[Kreatives] Kurzgeschichte

Albtraum


Es war Sonntag. Als ich aufwachte, roch ich bereits den Duft von frischen Brötchen.Noch lag ich im Bett und betrachtete durch meine Fenster den neuen Tag. Die Sonne ließ die letzten Regentropfen, die in der Nacht gefallen waren, wie kleine Diamanten glitzern. Durch mein halb geöffnetes Fenster hörte ich noch die letzten Vögel zwitschern. Ich höre meine Mutter rufen. Mein Körper quält sich aus dem Bett, die Albträume haben mir den Schlaf geraubt. Es ist nicht Sonntag, es ist ein ganz normaler Mittwoch. Ich sitze in der S-Bahn und starre aus dem Fenster. Bäume, Straßen, Häuser. Alles wirkt wie von einem grauen Schleier überzogen. Ich höre die Gespräche der Menschen nicht, meine Musik hüllt mich in meinen eigenen Schleier. Als ich laufe spüre ich die Kälte in meinem Gesicht, aber es interessiert mich nicht. Meine verquollenen Augen starren auf die Tafel, meine Gedanken versuchen die Ketten meines kaputten Körpers zu sprengen. Ich esse, Löffel um Löffel der braungrünen Pampe wandern in meinen Mund. Es klingelt, alle rennen aus dem Zimmer, ich laufe hinterher. Meine Freunde reden, sie sehen aus wie Fische: Ich höre ihnen nicht zu. Abends sitze ich auf der Bank im Park und denke wieder an den Traum eines perfekten Sonntages. Wie lange starre ich schon in die Luft, ich weiß es nicht. Als sich die Arme um mich schließen kann ich endlich weinen.

Famosa

1 Kommentar:

  1. dein Blog ist ja Zucker !

    P.S Bei mir findet ein Gewinnspiel statt :) mal lust vorbeizuschauen ? Es gibt modische Lese und Sonnenbrillen (perfekt für den kommenden Sommer;) GEWINNSPIEL

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